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NAK – Aussteiger – Seite !
Neuapostolische Kirche, was ist das?
Die Recherchen eines NAK- Aussteigers
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1.Allgemeine Informationen zur NAK
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Die Neuapostolische Kirche, kurz NAK genannt, ist in Deutschland die wahrscheinlich fünftgrößte "christliche" Konfessions-Gemeinschaft. In Deutschland belaufen sich die Mitgliederzahlen auf ca.300.000 Gläubige, verteilt auf ca.2.000 Gemeinden. Diese Zahlen sind sehr schwankend und in Deutschland - einerseits durch den demographischen Wandel und durch viele Gemeindeschließungen oder Zusammenlegungen andererseits - rückläufig. Weltweit nehmen die Mitgliederzahlen durch eigene Missionsarbeit zu, insbesondere auf dem afrikanischen Kontinent. Der zwischenzeitliche Boom von Mitgliederzuwächsen in den ehemaligen Ostblockstaaten ist dagegen stark rückläufig. Knapp 10 Millionen Gläubige weltweit bekennen sich zur Neuapostolischen Kirche. Die NAK ist eine "christliche" Glaubensgemeinschaft, die insbesondere aus der englischen Erweckungsbewegung im 19. Jahrhundert (Albury 1830 u. ff.) aus mehreren Abspaltungen hervorgegangen ist (siehe u.A. unter Punkt 2 zur Historie der NAK). Wenn ich in weiteren Texten das Wort "Sekte" verwende, dann soll es keinesfalls als ein Schimpfwort verstanden werden. Die ursprüngliche Wortbedeutung für den Begriff "Sekte" ist "abgesonderte Glaubensgemeinschaft". Das die NAK eine Glaubensgemeinschaft ist, kann nicht bestritten werden. Inwieweit man aus ihren Lehren eine Absonderung interpretieren kann, darf kritisch hinterfragt werden. Genau das hat schon Willfried Plock in seinem Buch: "Jesus ist der Weg" (im CLV-Verlag erschienen) getan, in dem er drei Punkte aufgezählt hat, woran man eine "Sekte" erkennen kann. Am Beispiel der NAK will ich diese 3 Punkte kurz kommentieren:
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1.Willfried Plock: "Neben der Bibel haben sie immer noch zusätzliche Offenbarungen."
Anmerkung des Homepage-Verantwortlichen: "Im Falle der NAK ist hier z.B. das Entschlafenenwesen, die Heilige Versiegelung, das Abendmahlverständnis in Form der kürzlich erklärten Konsubstantiation, die Kindstaufe u.v.a.m. anzuführen."
2.Willfried Plock: "Neben Jesus Christus haben sie immer noch andere Heilsgestalten."
Anmerkung des Homepage-Verantwortlichen: "Im Falle der NAK ist es das Stammapostel- und Apostelamt". 3.Willfried Plock: "Neben ihnen jedoch ist und hat niemand Recht ("nur in ihrer Organisation kann man in den Himmel kommen")."
Anmerkung des Homepage-Verantwortlichen: "Heilsexklusivität durch das eigene Apostolat":
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Nur wenn die Gläubigen "treu in der Nachfolge" zu ihren Aposteln und Brüdern stehen, können sie errettet werden. Inzwischen wird nicht mehr in Abrede gestellt, dass der Heilige Geist auch in anderen Kirchen "wirken" kann. Die volle Wirksamkeit des Heiligen Geistes kann sich nach der NAK-Lehre nur da entfalten, wo deren "Apostelamt" in Form und Wort "wirkt" und "schafft". Ergo ist der "wehende" Heilige Geist in anderen Kirchengemeinschaften quasi zum Heiligen Geist „zweiter Klasse“ degradiert worden. Nur innerhalb der NAK können die Gläubigen zu den sogenannten "Erstlingen", zu den königlich „Erwählten 144.000" dazugehören. Man beachte hier, wie die NAK den Begriff der "Erstlinge" eschatologisch versteht!
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Die neuapostolische Kirche hat eine streng hierarchisch gegliederte Struktur und kennt folgende Kirchenämter:
- Diakon (das Unterdiakonen-Amt wurde in den 90er Jahren abgeschafft)
- Piester Das Priesteramt ist hierarchisch wie folgt gegliedert: - Priester in der Gemeinde: Vorsteher (Leiter) einer Gemeinde Priester Evangelist Hirte Gemeindeältester - Vorsteher eines Bezirkes: Bezirks-Evangelist Bezirks-Ältester Bischof
- Apostel
- Bezirksapostel
- Stammapostelhelfer (i.d.R. designierter Nachfolger des Kirchenpräsidenten, dem "Stammapostel")
-Stammapostel (Oberste Instanz und Präsident der NAK International: NAKI mit Sitz in Zürich als eingetragener Verein) Diese oberste Instanz ist das auf der Erde wirkende Petrusamt, analog des Papstes der römisch-katholischen Kirche. Ab der Ordination von "Stammapostel" Krebs (1895-1905) wurde das Prophetenamt abgeschafft und in die Amtsgaben des "Stammapostels" gelegt. Nach dem Eigenverständnis der NAK ist der "Stammapostel" der Stellvertreter Christi. Diese Kirchenämter sind ausnahmslos Laienämter. Eine theologische oder seelsorgerische Ausbildung ist nicht heilsnotwendig. Ab dem Apostelamt aufwärts wird das Amt hauptamtlich ausgeübt, das heißt, dass der Amtsinhaber Gehalt von der NAKI bezieht. Die NAK glaubt an das „wiederaufgerichtete Apostelamt“ hier auf Erden und begreift es, im Zusammenspiel mit der zweiten Ausgießung des Heiligen Geistes, als unmittelbare Fortsetzung des urchristlichen Apostelamtes. Die neuapostolischen Christen glauben an die Wiederkunft Christi und sind bestrebt, an der "Ersten Auferstehung" („Die 144.000“ oder „Die Erstlinge“) teilzuhaben. Hier wird verkannt, dass eigentlich die so genannte "Erstlingsfrucht" der „144.000“ in den weiteren eschatologischen Abläufen des Heils- und Erlösungsplanes Gottes nur aus Teilen des erwählten Volkes Israel bestehen wird, demnach aus Juden. Man ist sich zwar innerhalb der NAK-Lehre sicher, dass die Zahl <144.000> nicht wörtlich zu nehmen ist (dies ist an sich auch richtig), jedoch ist hier von einem völlig falschen Verständnis eschatologischer Abläufe auszugehen. Durch die Überbetonung des Kirchenamtes, hier das Apostelamt, einerseits und des apokalyptischem Welten-Endes (eschatologische Auslegung der NAK) andererseits, kann diese Kirche als "Amts- und Endzeitkirche" bezeichnet werden.
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Die NAK kennt drei Sakramente:
1) die Heilige Wassertaufe
2) die Heilige Versiegelung
3.0 & 3.1) das Heilige Abendmahl
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zu 1): Die Heilige Wassertaufe
wird bei der NAK als Säuglingstaufe durchgeführt, wobei während der Handlung lediglich das Köpfchen mit Wasser benetzt wird. Dieser Akt symbolisiert zum einen den Bund „eines guten Gewissens mit Gott“ und zum anderen den Auftrag an die Eltern, das Kind bis zur Konfirmation im neuapostolischen Sinne christlich zu erziehen, sozusagen in stellvertretender Verantwortung. Diese Taufe hat noch nicht einmal die Wirkung, dass mit der vollzogenen Handlung der Täufling zum Gotteskind wird. Dazu ist zusätzlich zwingend die Heilige Versiegelung notwendig.
zu 2): Die Heilige Versiegelung
ist die Spendung des Heiligen Geistes durch Handauflegung und Gebet eines, vom "Stammapostel", beauftragten und bevollmächtigten "Apostels". Diese sind "Apostel" des "Stammapostels" und nicht "Apostel" Jesu Christi. Diese Praxis widerspricht der Heiligen Schrift, siehe: 1.Johannes 5, Vers 1.
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zu 3.0): Das "Heilige" Abendmahl (Sakrament):
... der NAK besteht aus dem Gedächtnismahl und der Darreichung und Aussonderung der neuapostolischen Abendmahls-Hostie (Sakramentsmittel) und wird in ihrer Darreichung und Aussonderung „auftragsmäßig“ in die sogenannte „Amtsschale“ hinein gegeben und im Auftrag des zuständigen "Apostels" bis hinunter zum priesterlichen Amt delegiert. Jüngst versteht man die Abendmahlsdarreichung als "eine Art Hinzufügung der Realexistenz von Jesus" während der eigentlichen Handlung; dies entspricht der sogenannten Konsubstantiation. Dies bedeutet, dass Brot und Wein nicht durch das Einsetzungsgebet "verwandelt" (dies wäre die sog.Transsubstantiation) wird, sondern dass die "Realexistenz von Jesus", durch dieses Gebet, quasi dem vorhandenen Brot und Wein, in Form der neuapostolischen Abendmahlshostie, "hinzugefügt" wird. Diese Lehre soll bereits auf die Zeit vor der Reformation zurückgehen. Die NAK folgt hier menschlicher Philosophie.
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Nun folgt zum Thema: neuapostolischer Abendmahlsfeier- und Lehre, Konsubstatiation sowie Realpräsenz von Jesus ein kleiner Einschub in Form eines Predigtzitates vom „Stammapostel“ J.L. Schneider vom 12.01.2016, wo er in Yamoussoukro (Elfenbeinküste) u.A. Folgendes predigte:
„Schließlich, wenn die Gemeinde Abendmahl feiert, bekennt sie auch ihren Glauben an das Apostolat, weil der Herr den Aposteln gesagt hat: ‚So oft ihr das tut, tut es zu meinem Gedächtnis.‘ Den lebenden Aposteln gab er die Verantwortung, den Auftrag, Heiliges Abendmahl zu feiern. Nur wo lebende Apostel wirken, ist Leib und Blut Jesu wirklich präsent. Das ist unser Glaube. Wenn wir Heiliges Abendmahl feiern, sagt die Kirche den Menschen und dem Geist von unten: ‚Ich glaube, dass die Apostel vom Herrn Jesus gesandt sind. Deshalb folge ich ihnen nach und wo das Amt wirkt, da ist Jesus wirklich präsent in der Gemeinde (Zitatende).“
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Anmerkung des Homepage-Verantwortlichen:
Mit dem Satz: “Nur wo lebende Apostel wirken, ist Leib und Blut Jesu wirklich präsent“, ist die Exklusivität des neuapostolischen Apostolates erneut bestätigt. Hier tritt eindeutig die eigentliche Wesensart des neuapostolischen Apostolates offen zu Tage, in dem versucht wird, den versteckten Passus, innerhalb des NAK-Katechismus (seit 04.12.2012), worin geschrieben steht, dass der NAK-Gläubige quasi allein schon durch die Empfangnahme der neuapostolischen Hostie (Sakramentsmittel), das neuapostolische Apostolat bestätigt. Dies wurde bisher nie öffentlich verkündigt, oder gar gepredigt. Ich fasse kurz zusammen: ohne neuapostolisches Apostolat keine Konsubstantiation und somit natürlich auch keine Realpräsenz von Jesus; weder beim Feiern des Abendmahles noch bei der Verkündigung des Wortes.
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Nun geht es weiter mit den Erläuterungen zum Punkt 3.0:
Bei der Darreichung und Aussonderung der neuapostolischen Abendmahlshostie geben die "Ämter" die in den Abendmahlskelchen befindlichen Hostien mit der Wortformel: "Das Leib und das Blut Jesu Christi für Dich gegeben" an den einzelnen Gläubigen weiter. Die Hostie (Sakramentsmittel) symbolisiert, durch die 3 Blutstropfen, zum einen die "Trinität Gottes (Vater, Sohn und Heiliger Geist)" und zum anderen das vergossene Blut Jesu.
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zu 3.1): Die Sündenvergebung (Absolution) (kein Sakrament):
.....wird vor der Darreichung des Abendmahls ausgesprochen. Nach dem die Gemeinde das „Vater Unser“ (jüngst: "Unser Vater") gebetet hat, erfolgt zentral vom Gottesdienstleitenden das "Freisprache-Gebet"(s. Kat. 12.1.8) von den Sünden im Auftrage seines "Apostels". Damit wird klar, dass die Sündenvergebung (Absolution) exklusiv an das neuapostolische "Apostolat" gebunden ist (siehe u.a. auch bei eine der Kernaussagen innerhalb des Katechismus der NAKI 7.6.5. u. 12.1.8.7). Dies widerspricht eindeutig der Heiligen Schrift: z. B. 1.Johannes 1,9; 2.1.2.
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Von der NAK wird das sogenannte Entschlafenenwesen praktiziert, auf das ich in der entsprechenden Rubrik (siehe Punkt 5) genauer eingehen werde. Die NAK sieht sich als "einzig von Christus-Aposteln" geleitete Kirche, die als alleinige Institution über den "vollkommenen und reinen Besitz des Heiligen Geistes" verfügt. Damit grenzt sich die NAK von allen anderen Kirchengemeinschaften deutlich ab und bezieht damit eine eindeutige Stellung von Exklusivität.
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2.Historie
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Die NAK hat ihre Wurzeln in der englischen Erweckungsbewegung im 19. Jahrhundert in Albury, nahe London, und in der Folge, durch Propheten-Berufungen, entstandene Apostelkreis (zwölf "Apostel"), der wiederum die katholisch apostolischen Gemeinden gründete. Erst aus verschiedenen Abspaltungen heraus entstand später die NAK. Henry Drummond, ein späterer Apostel der katholisch apostolischen Gemeinde (kurz KAG), war Gastgeber und stellte seinen Landsitz in Albury, einem kleinen Städtchen nahe London, zur Verfügung. Viele Männer trafen sich dort, um der geistigen Erweckung Folge zu leisten und am 14.07.1835 wurden dann 12 Apostel durch Weissagung ausgesondert. Diese zwölf "Apostel" gründeten die KAG und Albury wurde zum geistigen Zentrum dieser Bewegung. Ein ganzes Jahr lang zogen sich die zwölf "Apostel" mit weiteren "prophetischen Gaben" auf den Landsitz in Albury zurück, um intensiv die Heilige Schrift zu studieren. Am Ende jenes Jahres verfassten die Mitglieder dieser Zusammenkunft das sogenannte Testimonium (1836), eine Art geistige Zeugnisschrift. Dieses Testimonium wurde nun der geistlichen und weltlichen Führerschaft der Christenheit vorgelegt. Diese jedoch lehnten das Testimonium ab. Daraufhin bildeten die Verfasser, als Gegengewicht, neue Gemeinden (KAG).In baldiger Erwartung des Christus sind weitere, durch "Prophetenmund", angezeigte "Apostel-Berufungen" von den "Zwölf" abgewiesen worden.1855 entstand die erste Krise innerhalb der KAG, als drei "Apostel" starben. 1863, als diese Krise ihren Höhepunkt erreichte, waren schon insgesamt sieben der zwölf "Apostel" gestorben. Da nun ein "Prophet", namens Heinrich Geyer, große Sorge um den Fortbestand des "Apostelamtes" in der KAG hatte, da die fehlenden Plätze nicht aufgefüllt wurden und die KAG keine direkte Weisung von Gott erhielt, dieses zu tun, rief Heinrich Geyer zwei weitere "Apostel" außerhalb Englands aus, die nicht von der KAG im Amt bestätigt wurden. Die Namen der beiden Apostel waren C. W. Preuß und F. W. Schwarz. Daraufhin kam es in der Hamburger Gemeinde unweigerlich zur Abspaltung von der KAG und die drei, Geyer, Preuß und Schwarz, gründeten die Allgemeine christliche apostolische Mission (AcaM). Inzwischen wurde Geyer wegen seinem eigenwilligen Vorgehen von seinem Amt in der KAG exkommuniziert. Weitere "Apostelberufungen" in der AcaM folgten und wurden im immer schnelleren Takt widerrufen. Der "kurioseste" Fall scheint mir der von „Apostel“ Rosochacky zu sein, der seine Berufung von Heinrich Geyer sehr bald „als teuflisches Werk“ (Zitat) selbst widerrufen hat. Rosochacky, der erste "Apostel" der "neuen Ordnung" wurde danach von der KAG sogar von seinem Priesteramt suspendiert. Er fing sich, vor seinem eigenen Widerruf, an zu fragen, ob seine "Apostel-Berufung" in der neuen "Sekte" wirklich göttlichen Ursprungs war. Beim Zweifeln half im seine Frau. Der Bischof F.Schwarz,ein Bruder des abtrünnigen und späteren "Apostels" der AcaM Friedrich Wilhelm Schwarz, "belohnte" Rosochacky nach seiner reuigen Rückkehr. Man setzte ihn als Helfer des "Engels" (Bischof) ein. Rosochacky bedauerte, denn seine Berufung sei geheim und im "geistigen Rausch" vollzogen worden. Die Gemeindegründungen und das „Werk unter Aposteln“ (so die KAG selbst) endeten mit dem Tode des letzten Apostels Francis Valentine Woodhouse im Jahre 1901. F. W. Schwarz war der „Führungskopf“ der AcaM; sozusagen "eine Art Primus Inter Pares", ein "Erster unter Gleichen". Am 27.05.1881 wurde Friedrich Krebs zum "Apostel" des "Stammes Ephraim" ordiniert. Sein Ziel war, die Gemeinden und die "Apostel" sowohl lehrmäßig als auch organisatorisch enger an sich zu binden. Dazu musste er zunächst den Einfluss der "Propheten" ausschalten. Nachdem "Apostel" Schwarz 1895 starb, hatte Krebs massiv gegen die Widerstände des "Glaubensbezirkes" von "Apostel" Schwarz in Holland zu kämpfen. Nur wenige gingen mit ihm. Es kam in der Folge, wie es kommen musste, zu Gemeindespaltungen. Seit 1897 führte dann Krebs die Bezeichnung "Stammapostel". Als 1905 der zweite "Stammapostel" Niehaus das Amt von Krebs übernahm, hatte die NG schon ca. 488 Gemeinden in Deutschland und im Ausland. 1930 ging die offizielle Bezeichnung dieser Kirche von NG auf NK über, also Neuapostolische Kirche. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dann die offizielle Abkürzung NAK eingeführt.
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3.Das neuapostolische Apostolat
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Der oberste neuapostolische geistliche Repräsentant, der aktuelle "Stammapostel" Jean Luc Schneider, sprach, anlässlich des Pfingstgottesdienstes am 24.05.2015 in Lusaka (Sambia), im Original-Ton: ".....die Kraft des Heiligen Geistes kommt zu seiner vollen Entfaltung durch das Apostelamt. Darüber gibt es keine Zweifel...." Das ist in der Tat gepredigte Heilsexklusivität! Was das wirklich bedeutet und wie sich das mit dem Apostelverständnis wirklich verhält, will ich nun im Folgenden näher beleuchten: Es wurde nun schon mehrmals erwähnt, dass die NAK im Kern eine Ämterkirche ist, die sich auf das "wiederaufgerichtete Apostelamt" auf Erden stützt, was durch die zweite Ausgießung des Heiligen Geistes (durch die Erweckungsbewegungen in Schottland und hauptsächlich in England/Albury, siehe Historie) begründet wird. Das Apostelamt versteht sich außerdem als direkte Fortsetzung der urchristlichen Apostel mit all ihren Vollmachten. Ich bin nach langem Studieren zu der Erkenntnis gelangt, dass dies eine falsche Lehre ist und die Apostel „falsche Apostel“ sind. Meines Erachtens hat hier die Bibel eindeutig eine "immerwährende" Fortsetzung des Apostolates nicht vorgesehen. Vielmehr wird in der Apostelgeschichte und den Paulusbriefen von Propheten (von Gott Berufene), Lehrern (Theologen), Ältesten (Ratgeber und Leiter der Gemeinden), Hirten (geistliches Weiden der Gemeinde), Evangelisten (Verkünder) und von Diakonen (Diener der Gemeinde) gesprochen, nicht aber von wiederkehrenden Einsetzen neuer Apostel. Vielmehr glaube ich dem Wort der Bibel - als direkt überliefertes Wort Gottes - mehr als irgendeiner dogmatischen Kirchenlehre. Aber ganz so einfach ist die Sache nicht und ich möchte an dieser Stelle insbesondere den Autoren auf der Website www.nak-info.de für ihre hervorragende Arbeit danken. Sinnvoll wäre eine Einbettung dieses Artikels als Kopie, aber aus urheberrechtlichen Überlegungen erscheint das nicht opportun. Deshalb versuche ich, aus dieser Quelle die wichtigsten Informationen zusammenzustellen. Es gibt nun vier verschiedene Gruppen von Aposteln (Gesandte), die uns die Heilige Schrift lehrt. Diese Einteilung möchte ich nachfolgend benennen:
1. Apostel des Vaters (Hebr. 3.1): Das ist Jesus Christus!
2. Apostel JESU CHRISTI: Das sind die ZWÖLF! Apostel Paulus gehört zwar nicht zu den Zwölfen (Eph. 2.20), den Aposteln des LAMMES (Offb. 21.23), war aber dennoch ein Apostel JESU CHRISTI, weil er die Voraussetzungen bzw. Merkmale eines Apostels erfüllt, da ihm der HERR auf dem Weg nach Damaskus erschien und seine Autorität als Apostel durch seine Wunder und Heilungen bestätigt wird.
3. Apostel, als Abgesandte mit einem bestimmten zielgerichteten Auftrag von Gemeinden (2. Kor. 8.23).
4. falsche Apostel, welche sagen, sie sind Apostel und sind es nicht (Offb. 2.2.2, Kor. 11.13).
Voraussetzungen und Merkmale für die Apostel JESU CHRISTI:
1.) UNABDINGBARE VORAUSSETZUNG, ein Apostel Jesu Christi zu sein, ist die Augenzeugenschaft des Lebens von Jesus Christus und seiner Auferstehung. Apostel Paulus war zwar kein Augenzeuge, kann sich jedoch, wie oben bereits erwähnt, auf sein Damaskus-Erlebnis berufen. Ergo ist die Augenzeugenschaft mit dem Tode der Augenzeugen erloschen!
2.) Jesus Christus muss ihn selbst in das Apostelamt berufen haben. Nachdem Judas der Iskariot Jesus verraten hatte, wurde Matthias durch die Entscheidung vom Herrn zum Apostel berufen und nicht durch Petrus in das Apostelamt eingesetzt, wie irrtümlicherweise die NAK behauptet. Gemeinsam haben alle Apostel und die Gemeinde im Gebet verharrt und diese Entscheidung durch das Los in die Hände des Herrn gelegt und IHM überlassen (Apg. 1, 23-26). Petrus hat also nicht alleine entschieden. Ergo ist es ein grundsätzlicher Irrtum, eine Rechtfertigung zur Berufung von Aposteln Jesu Christi in der heutigen Zeit ableiten zu wollen, wie es in der NAK der Fall ist.
3.) Gott selbst musste die Apostel durch Zeichen, Wunder und mächtige Taten bestätigen, wie uns die Heilige Schrift immer wieder zeigt, zum Beispiel durch Heilung von Kranken, Tote zum Leben erwecken (siehe Apostelgeschichte), Dämonenaustreibungen u.v.m., wie auch Jesus selbst es getan hatte. Trifft dies auf die Apostel der NAK zu? Nein, denn sie haben keinerlei göttliche Gaben und somit keine göttliche Legitimation empfangen. Nun bleibt festzuhalten, dass darüber hinaus die NAK an das "wiederaufgerichtete" Erlösungswerk glaubt, und zwar in Form ihres Apostelamtes. Jesus Christus, als Erlöser der Welt, hat am Kreuz das vollgültige Opfer erbracht, damit wir nicht in unseren Sünden sterben müssen. So wie Jesus Christus am Kreuz schmerzvoll sterben musste und kurz vor dem Übergang zu seinem Vater sagte: „Es ist vollbracht“, ist das Werk des HERRN vollgültig und das Erlösungswerk Gottes, durch die Auferstehung drei Tage später, vollendet! Wie muss es Christus schmerzen, wenn Menschen sein Erlösungswerk vermeintlich nochmals neu aufrichten und zur Vollendung führen wollen, wenn Gott es schon selbst längst vollendet hat? Es ist ein klares und eindeutiges Nein zu Gottes Erlösungswerk und ein eindeutiges Nein zum Opfertod Jesu, was die NAK hier mit ihrer verfehlten doktrinären Lehre verkündet. Sie entfernt sich außerdem damit von jeder Lehre, die uns in der Heiligen Schrift, insbesondere im Neuen Testament, überliefert ist. Es ist sogar festzuhalten, dass nach Auffassung der NAK die Bibel, als das Wort Gottes, an die Generationen vergangener Zeiten geknüpft ist. Das geschriebene Wort der Bibel sei für unsere heutige Zeit nicht mehr zeitgemäß. So behauptete sinngemäß die interne Zeitschrift für das neuapostolische Amt, die "Wächterstimme" vom 01.10.1956, dass das Wort der Bibel wie "abgestandenes Zisternenwasser" und als "Asche des Gedächtnisses" zu bewerten sei. Erst unlängst hat der Stammapostel für die hauseigene Zeitschrift „Unsere Familie“ (Ausgabe von 2009) eine Stellungnahme zum Thema: „Wie steht die NAK zur Bibel?“ veröffentlicht, aus der eindeutig hervorgeht, dass nur er und seine Apostel den Auftrag hätten, die Bibel als das Wort Gottes („abgestandenes Zisternenwasser“?) auszulegen und Weisungen von Gott zu erhalten. Hier muss auch eindeutig dieses wunderbare Wort aus dem 1. Timotheus-Brief, Kapitel 2, Verse 5-6, Erfüllung finden, denn Satan hat es nicht nur in der katholischen Kirche hervorragend verstanden, vom wahren Mittler JESU abzulenken (Papst, Muttergottes Maria, Heilige u.v.m.), sondern auch in der NAK ( der "Stammapostel" und die "Apostel"). Und wie wir wissen, wären noch viele andere Beispiele aus anderen Religionsgemeinschaften aufzuzählen. Als Fazit können wir also festhalten: Die neuapostolischen Apostel sind „falsche Apostel“, also Apostel der Gruppe 4, da sie keine der vier Voraussetzungen bzw. Merkmale eines Apostels JESU CHRISTI erfüllen können. Es sind somit, wie Jesus sagt auch falsche Propheten in der heutigen Zeit.
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4. Die Folgen der "Botschaft" von J.G. Bischoff
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Johann Gottfried Bischoff war nach Ende des Zweiten Weltkrieges bereits sechs Jahre im „Stammapostelamt“ der Neuapostolischen Kirche. In einem Weihnachtsgottesdienst in Gießen, 1951, predigte er das erste Mal zu den Gläubigen, dass er eine Verheißung direkt von Jesus selbst erhalten habe, dass er den natürlichen Tod nicht mehr erleben müsse, weil der Christus zu seinen Lebzeiten wiederkommen und ihn und damit die ganze gläubige neuapostolische Schar in den Himmel mitnehmen würde. Nach ihm würde kein Nachfolger im „Stammapostelamt“ mehr folgen. Diese Verheißung, die später als sogenannte „Botschaft“ in die Kirchengeschichte der NAK eingehen sollte, wurde zum regelrechten Kirchendogma erhoben. Ämter, die daran nicht glaubten, mussten mit Ausschluss rechnen, und Gläubige, die daran zweifelten, wurden nicht in die Gemeinden aufgenommen und auch nicht versiegelt. Interessant ist die Tatsache, dass Bischoff bereits am 18.06.1950 den "Aposteln" Güttinger und Schneider in einem Hotelzimmer erzählte, dass er nicht sterben werde. Diese "Freudenbotschaft" verheimlichte er eineinhalb Jahre seinen anvertrauten "Schäfchen". Nach den Geschehnissen in der NAK muss sich wohl der Christus immer wieder korrigieren, denn der "Stammapostel" Krebs bekam die gleiche "Botschaft" vom "Herrn". Bei Karl Handmann: "Die Neuirvingianer oder die Apostolische Gemeinde", kann man nachlesen: "In neuerer Zeit ging unter den Mitgliedern der apostolischen Gemeinde geheimnisvoll die Rede, eine Weissagung wäre gekommen, die sage, dass der Herr wiederkommen werde, solange Krebs lebt". Der "Apostel" F.W. Schwarz hat bei Abfassung seines "geistiges Testamentes" die gleiche "Botschaft" ausgesprochen, indem er schrieb: "...durch Weissagungen und Gesichte viele Gelübde von Gott, dem Herrn, empfangen hat, dass ich nicht sterben, sondern leben werde, bis zur persönlichen Wiederkunft des Herrn bleiben werde, Juda (dem jeweiligen "Apostel" zugeordneter Bezirk/Region von Gläubigen. Diesem Bezirk wurde symbolisch der Name einer der zwölf israelischen Stämme aus dem AT zugeordnet) ihm entgegenzuführen". Wie wir wissen, starben alle drei, von der "Wahrheit und im Geist Gottes", erfüllten "Apostel". "Prüfet die Geister, ob sie von Gott sind", lesen wir in der Bibel. Später dann, als "Stammapostel" J. G. Bischoff im Jahre 1960 starb, ohne dass sich seine "Botschaft" erfüllte, weil Jesus nicht zu seinen Lebzeiten wiedergekommen war, wurden jene Geschwister, die fest daran geglaubt hatten, in ihrem Glauben tief erschüttert. In der Folge kam es zu einer Abspaltung von der NAK. Die zentrale Rolle dieser Abspaltung spielte Peter Kuhlen. Kuhlen war ein tief gläubiger Mann, der bereits Apostel der NAK im Rheinland war, als er in der Apostelversammlung vom 21.05.1948 einstimmig zum "Stammapostelhelfer" und zum Nachfolger des "Stammapostels" Bischoff, jedoch gegen den Willen von Bischoff, gewählt wurde. Es war also nicht so, dass sich Kuhlen selbst in das Amt eines Nachfolgers oder Helfers drängte, obwohl dies, nachdem er aus der NAK ausgeschlossen wurde, stets von der NAK-Kirchenführung so behauptet wurde. Ich selbst kann bezeugen, dass in den 70er Jahren des Öfteren vom Altar gepredigt wurde, dass Kuhlen selbst sich als Stammapostel-Nachfolger aufgedrängt und damit den Ausschluss aus der NAK provoziert habe und somit selbst Schuld an der Eskalation trage. Stammapostel Bischoff und seine Botschaft wurden somit lange Zeit völlig „reingewaschen“, was noch bis heute in die aktuelle Zeit, bei älteren Geschwistern, hinein wirkt. Was ist tatsächlich geschehen? Wegen des schäbigen Intrigenspieles des Sohnes von "Stammapostel" J. G. Bischoff innerhalb der Apostelversammlung erklärte Kuhlen am 25.11.1950 seinen Rücktritt vom Helferamt, verblieb aber im Apostelamt. Im „Quo Vadis NAK?–Forum“ entdeckte ich zu diesem Thema den Original-Brief von Peter Kuhlen an den "Stammapostel", in dem er um Enthebung vom Helferamt bat. Beim Lesen dieses Briefes, der als „Akte Kuhlen“ in die Geschichte einging, lief es mir „eiskalt den Rücken runter“: Amtsmobbing vom Allerfeinsten! Im Gegensatz zur offiziellen Darstellung der NAK fiel mir auf, dass die Wahrheit wohl doch eine ganz andere war als die, die man den Geschwistern Glauben machen wollte. Peter Kuhlen war im Grunde ein recht tief gläubiger und demütiger Mann und wurde letztlich ein Intrigenopfer des "Bischoff-Clans". Es wurde ihm gar Amtsanmaßung vorgeworfen, was durch die belegten Fakten in keinem Fall den Tatsachen entsprechen konnte. Dieser Brief von Kuhlen wurde in einem fast unterwürfigen Ton und mit viel Liebe und Demut verfasst. Diese christlich, im Herzensgrund zu Jesus bekennende Haltung, wurde von cholerischen Wutausbrüchen der Gegenseite, in Persona des Bischoffs, erwidert. Als nun im Jahre 1954 die "Botschaft" Bischoffs mit der Heiligen Versiegelung verknüpft werden sollte, wandte sich Kuhlen gegen dieses Vorhaben mit einem Brief an den Stammapostel. Er und seine rheinischen Amtskollegen Siegfried Dehmel und Ernst Dunkmann forderten, die Annahme oder Ablehnung der Botschaft Bischoffs in die freie Entscheidung des Einzelnen zu legen. Die Situation eskalierte daraufhin derart, dass diese drei Apostel am 23.01.1955 von der NAK exkommuniziert wurden. Gemeinsam mit Ihnen wurden zwei Bischöfe und zehn Älteste ebenfalls ihres Amtes enthoben. Als verschärfende Maßnahme wurden sie zusätzlich gleichzeitig aus der NAK ausgeschlossen. Tags darauf gründeten die Ausgeschlossenen die Apostolischen Gemeinden (AG). Ihnen folgten ca. 10.000 Mitglieder der NAK. Als sich Kuhlen, als zentrale Figur der AG, auch anderen Ausgeschlossenen intensiv zuwandte, gründete er 1956 die Vereinigung Apostolischer Gemeinden (VAG). Während der Amtszeit Kuhlens wurden noch drei weitere Apostel berufen. Die VAG kennt im Gegensatz zur NAK kein Stammapostelamt, aber bis zum Ende von Kuhlens Amtszeit behielt er eine gewisse Sonderstellung inne. Die VAG existiert noch heute. In dieser Dachinstitution sind verschiedene apostolische Gemeinschaften, die zu 99 % Abspaltungen von der Neuapostolischen Kirche sind, zusammen geschlossen. In einer zweiten internationalen Pressekonferenz der NAK in Uster/Schweiz am 04.12.2007 hatte es der Stammapostel Dr. Wilhelm Leber nicht geschafft, sich bei der VAG für gemachte Fehler zu entschuldigen. Dies ist ihm erst gelungen beim großen Jugendtag der NAK in Düsseldorf 2009, wo er sich für begangene Fehler bei der VAG entschuldigte. Am 29.11.2014 haben die VAG und die NAK in Düsseldorf eine Versöhnungserklärung unterzeichnet (siehe u. A. die etwas ausführlicheren Schilderungen zu diesem Thema im Punkt 8: >Ausblick<).
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5.0 & 5.1 Das Entschlafenenwesen
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5.0 Einleitung:.
Das Entschlafenenwesen der Neuapostolischen Kirche ähnelt der Lehre und Praxis der Mormonen in Deutschland (Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage). Die Mormonen lehren, dass das ewige Leben nur der erlangen könne, der getauft ist. Bei den Neuapostolischen reicht die Taufe nicht aus, diese müssen noch mit dem Heiligen Geist versiegelt werden, um teilzuhaben an der Gemeinschaft der Heiligen und zur Vergebung der Sünden. Die Neuapostolische Kirche praktiziert dreimal im Jahr den sogenannten Entschlafenen-Gottesdienst, in dem versucht wird, Seelen, die bereits verstorben sind, durch Spendung der Wassertaufe, der Heiligen Versiegelung und der Sündenvergebung im Jenseits zu erretten. Dies gilt insbesondere den Seelen, die ganz plötzlich durch Katastrophen, Unfälle, Kindsmord, etc. die Erde verlassen mussten. Auch ungeborenes Leben wird mit diesem Ritus oft in Zusammenhang gebracht. Außerdem versucht die NAK, durch diese Handlungen die große zeitliche Kluft, die zwischen der Urkirche und der "zweiten Ausgießung" des Heiligen Geistes und dem "wieder aufgerichteten Erlösungswerk" (Lehre der NAK) hier auf Erden liegt, zu überbrücken. In diesem großen Zeitraum von ca. 100 n. Chr. bis etwa 1850 n. Chr. wurde nach neuerer Lesart der NAK wohl das Evangelium in Christi verkündet, jedoch war nach Verständnis der NAK für diese immense Zeitspanne kein Apostelamt notwendig. Diesen neuesten Standpunkt der NAK kann man auch auf den offiziellen Seiten der NAK nachlesen. Es bleibt jedoch ein "fader Beigeschmack": man könnte nämlich versucht sein zu denken, dass die NAK diesen Zeitraum als "dürftige Notstandsphase" in Sachen Heil und Erlösung ansieht, weil "ihr Apostolat" zu dieser Zeit noch nicht existierte. Wollen wir hoffen, dass die Kirchenführung das nicht so sieht. Vor ein paar Jahrzehnten vertrat die NAK nämlich noch den Standpunkt, dass in dieser großen Zeitspanne überhaupt keine Erlösung, Evangelisation oder Mission und schon gar keine geistige Errettung stattgefunden hätte.
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5.1 Der Entschlafenenkult in der NAK oder: Heilige Schrift vs. NAK-Katechismus - eine Beweisführung:
Wir wollen nun näher beleuchten, was der "neue Katechismus" der NAK und was die Heilige Schrift zum Thema: "Hilfe für die Toten" zu sagen hat. Im Katechismus steht: "Darüber hinaus vermittelt der Heilige Geist dem Apostolat neue Einsichten über Gottes Wirken und seinen Heilsplan, die in der Heiligen Schrift zwar angedeutet, aber noch nicht vollständig enthüllt sind. Als wichtiges Beispiel dafür ist die Lehre von der Heilsvermittlung für Entschlafene zu nennen. Seit dem Opfer Christi ist der Zustand der Seelen im Jenseits bzw. Totenreich zum Guten veränderbar. Heil kann also auch noch nach dem leiblichen Tod erlangt werden (Kat. 1.3 & 9.6 NAKI 2012)." Dem Gericht des leiblichen Todes ist jeder Mensch unterworfen; Ausgenommen sind die Seelen, die zu Lebzeiten auf Christus gehofft, IHM geglaubt sowie IHM nachgefolgt sind. Hierzu heißt es in Joh. 11,25-26 dass jene Seelen leben werden, auch wenn sie gestorben sind. Die Toten und die Lebenden in Christus (vgl. 1.Kor.15, 20-23; 1.Thes.1,10 & Hebr. 9,28) sowie die Teilnehmer an der ersten Auferstehung (vgl. Offb. 20, 4-6) werden den zweiten Tod nicht erfahren (vgl. Offb. 20,6). In der Heiligen Schrift gibt es somit keinen Hinweis, dass den ungeretteten Toten im Totenreich in irgendeiner Weise geholfen werden kann. An dieser Stelle ist das Gleichnis vom reichen Mann und dem armen Lazarus, das Jesus seinen damaligen Zuhörern erzählt hat, von ganz besonderer Tragweite und Wichtigkeit. Jesus selbst beschreibt hier ( vgl.Lk. 16, 19-31) sehr eindrücklich, dass die Kluft in den jenseitigen Bereichen zwischen dem reichen Mann und dem armen Lazarus unüberwindlich ist. In der Heiligen Schrift steht nicht dass Jesus diese Kluft überwunden hat, sie berichtet uns nur, dass Jesus die Schlüssel zum Tod und zum Totenreich hat (vgl. Offb. 1,18), bei dem sie am besten aufgehoben sind. Übrigens: wenn man sich auf ein Apogryph stützt und nach Gutdünken interpretiert, dann muss man aushalten, wenn andere auch aus einem Apogryph zitieren und interpretieren. Sirach 38, Vers 20 und 23: "Lenke deinen Sinn nicht mehr auf den Toten, lass von der Erinnerung an ihn ab und denk an die Zukunft. Wie der Tote ruht, ruhe auch die Erinnerung an ihn, tröste dich, wenn sein Leben erloschen ist." Hat nicht Jesus gesagt, dass er für die Lebenden und nicht für die Toten gekommen ist? Es ist ein Irrglaube zu meinen: Egal was ich tue und welche Fehler ich begehe, man wird mich dann schon rausbeten. Steht nicht geschrieben: Wie der Baum fällt, so liegt er? Aus diesem Grund wenden wir uns dem ältesten angeblichen "Beweismittel" der NAK-Entschlafenen-Lehre zu, nachzulesen im zweiten Buch der Makkabäer, 12. Kapitel, Verse 39 bis 46. Sinngemäß ist die Rede von Gefallenen, die versteckt unter den Kleidern heidnische Amulette trugen. Die Gläubigen auf Gott vertrauenden Männer berührte das sehr und sie empfanden nur Mitleid. Sie baten Gott um Gnade für diese Seelen und auslöschen ihrer Schuld. Der edle Judas führte den Leuten vor Augen, dass sie sich von Sünden rein halten müssen, um nicht so zu enden wie diese Ungläubigen. Also, eine Bitte ist und bleibt nur eine Bitte. Hier war nur eine Bitte und nicht eine Bevollmächtigung im Namen und Auftrag Gottes. Ich möchte hierzu weiter anführen, dass dieses Buch nicht zum Kanon der Bibel gehört und es sich hierbei um ein sogenanntes apokryphisches Buch handelt, von dem Autor, Ursprung und Niederschrift inhaltlich und zeitlich ungeklärt sind. Autor der zwei Makkabäer-Erzählungen ist wahrscheinlich Jason von Kyrene. Es ist in diesem Zusammenhang jedoch völlig unerheblich, ob die Bücher der Makkabäer auch Pseudepigraphen sind oder nicht. Hierüber "streiten" sich die Gelehrten , weil wohl zumindest das 2. Buch der Makkabäer auch in der Septuaginta steht. Auch im 2. Makkabäer 15, 11-14 soll ein Beweis dafür erbracht werden, dass die Praxis für Entschlafene der NAK gerechtfertigt sei: In dieser apogryphischen Schriftstelle ist dargelegt, dass auch für Verstorbene Fürbitten gesprochen werden können. "Judas Makkabäus sagte ihnen auch von einer Erscheinung, die glaubwürdig war; davon bekamen alle Mut. Und das war die Erscheinung: Onias, der frühere Hohepriester streckte seine Hände aus und betete für die ganze Gemeinde der Juden. Danach erschien ihm ein würdiger alter Mann, und um ihn war ein wunderbarer, herrlicher Glanz. Und Onias sagte zu Judas: Dies ist Jeremia, der Prophet Gottes, der deine Brüder sehr lieb hat und stets für das Volk und die Heilige Stadt betet." Soweit der Textauszug aus dieser Makkabäer-Brief-Textpassage (die parallele Aussage können Sie unter 9.6.2 des Katechismus der NAKI 2012 nachlesen). Was speziell hier nun den 2. Makkabäerbrief angeht, schreibt der Verfasser (Jason von Kyrene?) selbst am Ende seiner Erzählungen (vgl. 2. Makk. 15,38-40), dass es im Ermessen des Lesers steht, ob er seine Schrift als gelungen oder nicht gelungen ansieht. Ein Freund von mir hat am 18.12.2002 dem damaligen „Stammapostel“ Richard Fehr geschrieben: „Wenn sie sagen, dass sie die Himmelspforte öffnen, dann lästern sie Gott, dann predigen sie ihre göttliche Macht. Wo liegt der Beginn der Versündigung wider den Heiligen Geist? Das Öffnen der Gefängnisse ist mittlerweile die Sache von Jesus. Er wird sich gefreut haben, dass die „neuen Apostel“, ihm dem Heiland, zu dieser Handlung Prokura erteilt haben. Aber das Öffnen des Reiches Gottes obliegt nach wie vor dem „Stammapostel“. Jesus sagte: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden und… Wer an mich glaubt, der wird leben, wenn er auch stirbt.“ „Zürich“ (NAKI eV.) antwortete am 18.12.2002 u. a.: Jesus aber sagte: “Selig ist, wer sich nicht an mir ärgert.“ Zu seinen Jüngern aber sagte er: „Wer euch hört, der hört mich; wer euch verachtet, der verachtet mich.“ Wie wahr, wenn man im Hören des sich "erniedrigenden Knechts“ den Christus hört und nicht wahr, wenn "selbst Erhöhte" sich über den Christus erheben... Was mich allerdings noch mehr überrascht, ist die aktuelle Begründung der NAK (siehe auch Kat. 9.6.3, NAKI 2012)) aus 1. Petrus 3, 18-21a. Diese Begründung scheint wohl die alte, aus dem 2. Buch der Makkabäer 12, 39-46, abzulösen. Diese Bibelstelle ist ein eindeutiger Beweis, dass nur der Christus die Macht hat aufzuschließen. Die uneingeschränkte göttliche Macht überträgt Jesus Christus nicht auf uns sterblich sündige Menschen, schon gar nicht an solche, die meinen "göttlich" zu wirken. Es ist eine große Sünde, wenn Menschen sich göttliche Vollmachten anmaßen. Diese Sicht auf die Dinge ist nicht meine Sicht, denn was ich schreibe wird in der Offenbarung Johannes unterstrichen. Der neuapostolische Totenkult erfährt von Jesus Christus eine Abfuhr. Er, der Christus, hat als Jesus gesagt: "Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden". Wer die Schlüssel der Hölle und des Todes hat, kann man ebenfalls in der Offenbarung des Johannes im 1. Kapitel im 18.Vers nachlesen. Auch Paulus sagt: das Christus Herr über Lebende und Tote ist. Offenbarung Kapitel 3, Vers 7: "Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt zu, der zuschließt, und niemand schließt zu, der zuschließt, und niemand tut auf..." Man kann sich nur wundern, dass diese "Stellvertreter" keine göttliche Ehrfurcht haben und sich gegen Christus so versündigen. Wenn man den genannten Vers liest, könnte man meinen, dass schon damals auf das schändliche Treiben der "Neuapostel" hingewiesen wurde. Die NAK führt noch eine weitere Bibelstelle als "Beweis" an: sie steht im Lukasevangelium 9, 30-31. Im Katechismus der NAKI (2012) 9.6.2 heißt es hierzu: "Auch das Geschehen auf dem Berg der Verklärung bestärkt in der Überzeugung vom Wirken erlöster Seelen im Jenseits." Wenn man sich den Kontext innerhalb der Heiligen Schrift näher ansieht, so geht es hier jedoch nicht um eine Hilfe für unerlöste Tote im Totenreich, sondern um die Bestätigung der Sendung Jesu vor den zwei Zeugen Elia und Mose. Die Sendung Jesu und sein Tod in Jerusalem werden von den beiden Zeugen (Mose und Elia) für die Apostel Petrus, Johannes und Jakobus beglaubigt, denn nur eine Aussage von mindestens zwei Zeugen ist die Voraussetzung anerkannt zu werden (vgl. 5. Mose 19,15). Durch diesen Beglaubigungsakt werden auch die alttestamentlichen Schriften (die 5 Bücher Mose, die Thora) bestätigt. Zu guter Letzt wird von der NAKI mittlerweile noch eine zusätzliche Bibelstelle im Katechismus genannt (siehe Kat. 12.1.13 NAKI 2012), um das Entschlafenenwesen rechtfertigen zu können. Es handelt sich um den 29. Vers im 15.Kapitel des 1.Korintherbriefes. Auch hier liegt wiederum eine Eisegese vor, denn Paulus hat den Korinthern mit diesem Beispiel nur erklären wollen, dass der Auferstehungsglaube im Evangelium des Christus existenziell und absolut notwendig ist. Die NAK - Hermeneutik blendet hier wissentlich den geschichtlichen Kontext aus, denn es gab in der Gemeinde zu Korinth Abspaltungstendenzen, da es viele Gläubige gab, die damals überhaupt jegliche Auferstehung leugneten. Deshalb richtete sich der ernsthafte Appell des Apostel Paulus an diese Seelen, vor dem Hintergrund des seelischen Zustandes der Gemeinde zu Korinth. An dieser Stelle wird eigentlich nach dem Grund der Taufe gefragt. Ist der Grund einer Taufe, sich anstelle von Toten taufen zu lassen, um ggf. Verstorbene zu ersetzen? Nein, die sich taufen lassen, lassen sich taufen, wie sie an die Vergebung der Sünden durch den Tod Christi glauben; sie glauben aber auch an seine Auferstehung von den Toten, denn Jesus Christus ist um ihrer Rechtfertigung willen auferweckt worden (vgl. Römer 4,25); und damit haben sie die Hoffnung der Auferstehung von den Toten. Der Apostel Paulus schreibt in 1.Kor.15,14 von der Inhaltslosigkeit des persönlichen Glaubens, wenn Christus nicht auferweckt worden wäre, somit ist die Taufe der Ausdruck des Glaubens und der Auferstehung Jesu Christi und damit auch der Glaube an eine Auferstehung von den Toten. Es wird mit keiner Bibelstelle gesagt, dass durch eine Taufe Heil vermittelt wird, denn die Taufe ist ein sichtbares Bekenntnis sein Leben dem Christus Jesus auszurichten. Damit ist die Taufe auch kein Sakrament. Heilsvermittlung ist einzig und allein an den persönlichen Glauben an Jesus Christus gebunden. Ergo: kann auch von Lebenden den Toten nicht stellvertretend, durch die Taufe, Heil vermittelt werden; wie hier aus dem gesamten Kontext im 1. Kor.15, 29 hervorgeht. Somit ist es auch unmöglich, dass Lebende den Toten Heil durch das Abendmahl oder durch eine stellvertretende Versiegelung, im neuapostolischen Sinne, vermitteln können. Die Kirchenväter, wie etwa Johannes Chrysostomus berichten, dass christliche Sondergemeinschaften (z.B. Marcioniten, Kerinthianer, Monatnisten) im 2. und 3. Jahrhundert nach Christus diese stellvertretende Form der Taufe geübt haben. Dabei versteckten die Anhänger dieser Taufpraxis beispielsweise einen Menschen unter dem Totenbett und ließen dann bei der Tauffrage stellvertretend, für den Verstorbenen, antworten. Somit ist die gelebte Praxis dieser beiden sektiererisch wirkenden Gemeinschaften, der NAK und der der Mormonen, die Fortsetzung damaliger Sondergemeinschaften, die sich von der allgemeinen christlichen Kirche lösten. Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Lehre vom neuapostolischen Entschlafenenwesen und deren Umsetzung in die Praxis (Ritus) mit keiner einzigen Textpassage der Heiligen Schrift begründet werden kann. Diese Lehre ist somit als Irrlehre zu verwerfen. Darüber hinaus kann diese Praxis sehr gefährlich sein, weil man dann auch "Geistern" und Dämonen" bei diesem Ritus freien Zugang gewährt, sie an sich "anheftet", einerseits durch das Medium (stellvertretendes Gebet als Sakramentsspendung) und andererseits durch die sog. "Amtskrippe"(Amtsträger). Man bewegt sich hier wirklich im Bereich des Okkultismus.
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6.Der Mythos vom 4.Buch Esra
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Das 4. Buch Esra wurde und wird von der NAK als besonders hinweisend auf eine „neue apostolische Kirche“ angesehen und bewertet. Dieses Buch wird für die eigene Legitimation nicht nur benutzt, sondern es soll als Beleg für die einzig wahre Kirche Christi, die neue apostolische Kirche, Zeugnis geben. Außerdem wurde immer wieder daraufhin hingewiesen, dass die römisch katholische Kirche und auch die Evangelischen Landeskirchen das vierte Buch Esra absichtlich „unterdrücken“ wollen. Nach WIKIPEDIA ist das 4. Buch Esra eine pseudepigraphische, christianisierte Apokalypse jüdischer Herkunft, die wohl um 100 n. Chr. entstanden ist. Sie dürfte ursprünglich in Hebräisch geschrieben und zunächst ins Griechische übersetzt worden sein; aus einer griechischen Vorlage jedenfalls wurde sie in andere Sprachen übersetzt. Erst in der zweiten Hälfte des 17.Jahrhunderts wurde das vierte Buch Esra in die in Nürnberg von Endter gedruckten Luther-Bibeln mit aufgenommen. Ebenso 1748 in die Carriere-Bibel aus Lörrach. Ab dem 19.Jahrhundert hat man diesen Zusatz zur Luther-Bibel wieder entfernt. Luther hatte dieses Buch abgelehnt und nach seinen Übersetzungen von Anfang an nicht aufgenommen. Somit ist nachgewiesen, dass das vierte Buch Esra nicht unterdrückt wurde, wie dies von der NAK behauptet wird. Die Argumentation von NAK-Gläubigen, es stünde schon in der Bibel, dass die NAK die einzig wahre und unter dem besonderen Schutz und Segen Gottes existierende Kirche sei geht fehl und ist auch nicht zulässig. Die NAK hat sich nicht besonders für die Textinhalte in diesem Buch interessiert, sondern den Fokus auf das Vorwort zu diesem Buch gelegt. Früher war es durchaus üblich, zu den einzelnen Kapiteln auch Kommentare in Form eines Vorwortes zu verfassen. In älteren Bibelausgaben gibt es sogar Vorworte zu Psalmen. Hier wäre nur die Frage zu untersuchen, was und wen der Übersetzer mit seinem Vorwort gemeint hat. Die SELBSTÄNDIGE EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE (SELK) nimmt für sich in Anspruch: Gottes Heiliger Geist hat die eine, heilige, christliche und apostolische Kirche ins Leben gerufen und bis heute erhalten. Die Lutherkirche bezeichnet sich selbst als die apostolische Kirche, die mit Luther ins Leben gerufen worden ist. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde das Buch in die Lutherbibel übernommen. Es darf angenommen werden, dass ein Lutheraner hierzu das für die NAK bedeutsame Vorwort schrieb. Die neue lutherische Bewegung war somit eine "neue apostolische Bewegung." Der Übersetzer der Schrift hat damit sicherlich zum Ausdruck bringen wollen, dass die "Neue Kirche" bis an das "Welten Ende" unter dem Schutz Gottes steht. Von der NAK war damals noch keine Rede und dieses Vorwort dann auf sich (NAK) zu beziehen ist mehr als eine Spekulation, denn die neue apostolische lutherische Kirche war schon im 17. Jahrhundert auf guten Grund gebaut. In „Unsere Familie“, (Der Kalender für das neuapostolische Heim 1985, Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Frankfurt am Main, Seite 219-222) schreibt hierzu der Verfasser: „Auf das oben wiedergegebene Vorwort wird oft hingewiesen, weil darin von der „neuen Apostolischen Kirche“ die Rede ist. In alten Bibeln gibt es auch zu einigen Psalmen Vorworte, die auf die „neue Apostolische Kirche“ verweisen.“ Weiter lässt er die Leser wissen, dass der Text des Vorwortes mindestens aus dem Jahr 1660 stammt, als die Wittenbergische Theologische Fakultät das Summarium zu dem IV. Buch Esra schrieb. Dann unterstreicht der Verfasser: „Ist sie nicht auch eine durch die Erfüllung bewiesene Prophezeiung?“ Sind solche Aussagen nicht ein Affront an die Intelligenz der Leser?
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7.Verhalten der NAK während des Nazi- und SED- Regimes:
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Das Verhalten aller großen Konfessionen während des Nazi-Regimes ist eine mehr oder minder von großem Versagen gekennzeichnete Zeit, die viele erschüttert und sprachlos stimmt. Die Menge der Schuld haben deren Kirchenfürsten zu vertreten, wieviel Mut beweisen diese heute in der Offenlegung von großer Schuld und feigem Verhalten? Es ist mehr als bedauerlich, dass gerade die NAK in Sachen Schuld sich sehr bedeckt. In einem Aussteigerforum war die Kopie eines Cover-Abdruckes einer Ausgabe der hauseigenen Zeitschrift „Unsere Familie“ aus dem Jahre 1936 zu finden. Auf diesem Cover sah man das ganze Blatt füllend, den „Führer“ als Portrait abgebildet. Allein die Ansicht dieser angeblich göttlich inspirierenden Schrift erzeugt Kopfschütteln und Sprachlosigkeit. Besonders die Inhalte manches Artikels können nur großes Entsetzen hervorrufen! Kein einziges Wort von Widerstand, komplett „Führer“-ergebene Texte, gepredigt und freigegeben vom damaligen "Stammapostel" J. G. Bischoff. Wenn man dann vergleichsweise das Verhalten der Zeugen Jehovas bewertet, dann schämt man sich, so mein Empfinden, den „Speichellecker“ auf den Leim gegangen zu sein. Hier spreche ich im Besonderen die alten betagten apostelergebenen Nachfolger an. Dagegen die Sekte der Zeugen, die sich zu Tausenden in den Konzentrationslagern der Nazis vergasen ließen. Ich halte absolut nichts von den Zeugen Jehovas und ihrer verkehrten, nicht auf die Bibel fußenden Lehre, aber sie hatten wenigstens das Rückgrat für ihren Glauben einzustehen, auch wenn sie dafür den Tod in Kauf nehmen mussten. Hier fällt mir auch das Beispiel ein, wo Christen unter dem römischen Kaiser Nero verfolgt und für das brennende Rom zu Unrecht beschuldigt wurden und dann ihren Glauben mit dem Leben bezahlen mussten. Wie war das Verhalten der NAK während des SED-Regimes, haben ihre "Apostel" dazu gelernt? Sämtliche „Apostel“ der ehem. DDR waren Mitglieder der SED und bei der Staatssicherheit sogenannte „informelle Mitarbeiter“. Dies geht eindeutig aus Original-Dokumenten der Birthler/Gauck-Behörde hervor. „Stammapostel“ Richard Fehr sagte kurz vor dem Mauerfall: „Ich bin stets in ein sicheres und geordnetes Land gekommen.“ Gleichzeitig versammelten sich die Christen in ihren Kirchen, um dem atheistischen Regime die Stirn zu zeigen. So ähnlich war es auch in der Nazi-Zeit. Ein guter „Apostel“, deren waren damals 13, waren Mitglieder in der „NSDAP“ und der „liebe Stammapostel“ war „SA-Mann“, Angehöriger des „Schlägertrupps“. Egal, ob „Hitler“-Deutschland oder ehemaliger DDR-Terror: Die NAK „schwamm“ nie gegen den Strom sondern „heulte" stets mit den „Wölfen“ mit, um ihren Fortbestand und ihre Konformität zu der jeweiligen Diktatur zu sichern und zu bewahren. Wie oben schon angedeutet hat die NAK es bis heute nicht geschafft, sich in aller Öffentlichkeit für ihr Verhalten während der beiden schlimmsten politischen Zeiten in Deutschland zu entschuldigen. Andere Kirchen bedauern ihr Verhalten und haben tiefe Reue öffentlich gezeigt, ihre große Mitschuld bekundet und um Verzeihung gebeten. Wo und zu welchen Werten bekennt sich die NAK heute?
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8.Ausblick
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Die Neuapostolische Kirche wird eine "Amtskirche" bleiben, in der das Apostelamt stark im Zentrum steht. Dies wurde an den beiden Informationsabenden in 2006 und 2007 in Uster/Schweiz sowie in einem Gottesdienst des damaligen "Stammapostels" Richard Fehr in Osnabrück (Nov. 2006) noch einmal sehr deutlich. Nach einem zweitägigen Symposium der Bezirksapostelversammlung (BAV), unter dem Vorsitz des "Stammapostels" im glamourösen Berliner Humboldt - Carré, predigte der amtierende "Stammapostel" und Kirchenpräsident der NAKI Jean-Luc Schneider am 19.10.2014 in der NAK-Gemeinde Berlin-Lichtenberg: "Das Apostelamt ist für uns unentbehrlich und das Abendmahl ist heilsnotwendig...wir ändern nichts." Somit hat sich der Eindruck von 2006 und 2007 nicht nur bestätigt, dass sich in der NAK-Lehre kaum etwas verändert hat, sondern sogar eine Verschärfung der Lehr-und Dogmatik-Positionen zeichnet sich deutlich ab. Natürlich sind solche Lehraussagen nicht mehr vergleichbar in dem Verhalten und Lehren seiner Amtsvorgänger. „Stammapostel“ Krebs ließ sich gerne „Vater“ nennen; sein Vorbild hierfür war der „Papa“ in Rom. Der „Stammapostel“ Niehaus sagte nach einem Bericht vom 15.04.1904: „Ich hatte auch eine Bibel und legte sie auf den Schrank und fand nach einiger Zeit, die Mäuse hatten Jesum und die Apostel aufgefressen… Das ist euer Jesus, das sind eure Apostel, vor denen nicht einmal eine Maus Respekt hat.“ Aber auch im 21. Jahrhundert werden vom „Stammapostel“ den Gläubigen „eingehämmert“: „Das Apostelamt ist unentbehrlich… wir ändern nichts.“ Wird damit nicht auch suggeriert: „Lasst die Bibeln von den Mäusen auffressen, wir lehren aktuell und zeitnah das frische Wort Gottes, gegeben durch seinen Heiligen Geist?“ Der „Stammapostel“ J.L.Schneider predigt sich selbst und nicht die Bibel und es scheint so, als würde er die Bibel, ähnlich wie sein Vorgänger Niehaus, nur im Ansatz kennen. Hierzu möchte ich nur eine Predigt des „Stammapostels“ Jean Luc Schneider am 15.06.2014 in Berlin-Wilmersdorf beispielhaft anführen: Schneider: „Er (Jesus) hat nur gesagt: Du sollst deinen Feind lieben, auch wenn er weiterhin ein Feind ist.“ „Auch wenn er weiterhin ein Feind ist“, hat Jesus nicht gesagt, denn die Liebe soll bewirken, dass der Feind sein ungerechtes Verhalten erkennt. Die Aussage Jesu zu der Feindesliebe ist der Widerspruch gegen die Lehre im Alten Testament: „Auge um Auge und Zahn um Zahn.“ Schneider: „Der liebe Gott ersucht nicht von uns, dass wir da Ordnung schaffen und einem jedem sagen, was er machen soll, was gut und schlecht ist… alles andere ist meine (Gott) Sache.“ Jesus hat eben nicht gesagt: "Das ist meine oder Gottes Sache." Es steht auch nicht geschrieben, dass wir uns, so wir Ordnung schaffen, auf die Ebene Gottes bewegen. Der Vater im Himmel will mündige Kinder, die nicht feige sind, sondern Unrecht beim Namen nennen. Wir bewegen uns auch nicht auf der Ebene Gottes, wenn wir entscheiden, was für uns gut ist und nicht gut ist. Gott will, dass wir uns entwickeln und positive Entscheidungen, von der Liebe getragen, treffen. Siehe u. a. Lukas 17, Vers 3 f. Die NAK ist mit ihren Formulierungen und Verlautbarungen in der Öffentlichkeit sehr vorsichtig geworden. Natürlich will man gerne aus der "Sektenecke“ heraus. Es gelingt der Kirchenleitung immer besser, ihre Dogmatik und Lehre hinter einer wohlklingenden Wortkosmetik, dem sogenannten "NAK-Wording" zu verstecken. Deshalb ist die NAK noch gefährlicher für die einzelne Seele geworden, weil sie mittlerweile schwerer zu durchschauen ist! Die Aussage der Kirche zur Eschatologie, das ist die Lehre von den "letzten Dingen", bleibt ebenfalls unverändert, so dass bei der NAK weiterhin durchaus von einer "Endzeitkirche" gesprochen werden kann. Es ist davon auszugehen, dass die Amtsträger der NAK, durch ihre fehlende theologische Reife und Tiefe sowie Bibelkenntnis einerseits und andererseits wegen der völlig fehlenden theologischen Ausbildung ein komplett falsches und viel zu lückenhaftes Bild über die weiteren Abläufe des Heils- und Erlösungsplanes (Eschatologie) unseres Gottes haben. Es bleibt festzuhalten, dass dieses lückenhafte Bild sogar nach dem 04.12.2012 im Katechismus festgeschrieben wurde. Somit ist eine vernünftige und ausgewogene Bibelauslegung (Exegese) der dortigen Prediger kaum möglich. Die Geschichtsaufarbeitung der NAK kann spätestens nach Uster II im Dezember 2007 als „Desaster“ betrachtet werden. Einige Kritiker sprachen sogar von einer Geschichtsklitterung. Weder war eine ernsthafte Entschuldigung zur sogen. "Botschaft" Bischoffs wahrzunehmen noch eine Entschuldigung für das Verhalten während der NS-Diktatur. Die Geschichtsaufarbeitung wurde auf den Zeitraum von 1938 bis 1955 begrenzt ("Stammapostel" Bischoff ist jedoch 1960 gestorben) und war qualitativ, in der Glaubwürdigkeit, einer sich bezeichnenden alleinseligmachenden Kirche Christi, gegenüber den eingefleischten treuen, alles glaubenden, "Schafe", eine Katastrophe. Augenzeugenberichten zufolge rannten viele Geschwister tränenüberströmt aus den Übertragungsorten, und sogar der ehemalige "Bezirksapostel" Engelauf (seinerzeit zuständig für ganz NRW) soll während der Übertragung aus "seiner" Gemeinde, mit Tränen in den Augen, herausgelaufen sein. Inzwischen hat es jedoch die NAK geschafft sich mit der Vereinigung apostolischer Gemeinden (VAG - das organisatorische Dach der Apostolischen Gemeinden in Bezug auf die Abspaltung von der NAK unter Peter Kuhlen seit 1955) zu versöhnen. Die Versöhnungserklärung wurde in einer Feierstunde am 29.11.2014 in der VAG-Hauptgemeinde in Düsseldorf vorgelesen und unterzeichnet. Darin bekräftigen beide Kirchen ihr eigenes Profil und streben in Zukunft eine weitere Zusammenarbeit, in Bezug auf die gemeinsame Geschichtsaufarbeitung, an. Ausdrücklich wurde jedoch bekundet, dass das Streben nach einer zukünftigen Vereinigung beider Kirchen ausgeschlossen wird. Leise Hoffnungen, auf Seiten von NAK-Gläubigen, sind hiermit versiegt. Die Versöhnung wurde ermöglicht, weil die NAK endlich bereit war, sich für das verursachte Leid, bei den damals beteiligten Amtsträgern und Geschwistern, zu entschuldigen. Die Dogmatisierung der sogenannten "Botschaft" von Johann Gottfried Bischoff wurde entkräftet und diese auch nicht mehr als eine von Gott empfangene Offenbarung bezeichnet. Dagegen besteht leider die Unversöhnlichkeit zwischen der NAK und der Katholisch apostolischen Gemeinden (KAG) nach wie vor. Die NAK lässt hier keine Versöhnungsbereitschaft erkennen, zumal die KAG, in der heutigen Kirchenlandschaft, quasi bedeutungslos geworden ist. Die NAK versteht sich heute, für den einzelnen neuapostolischen Christen, als „Wohlfühlkirche.“ Kann dies der Wille Gottes sein? Dies mögen Sie, liebe Leser, bewerten. Die Thematik NAK–Hermeneutik (das ist die Lehre von der Bibelauslegung) darf nicht unausgesprochen bleiben. Der damalige "Stammapostel" Dr. Wilhelm Leber ließ im Jahre 2009, in der hauseigenen Zeitschrift „Unsere Familie“, zum Thema: „Wie verstehen wir die Bibel?“ verlautbaren, dass nur ER und seine APOSTEL das RECHT hätten, die Bibel auszulegen und Weisungen von Gott zu erhalten. Damit sind wohl in naher Zukunft alle Kritiker, Reformer von innen und außen und Kirchen-Aussteiger eines Besseren belehrt worden. Eine ökumenische Zukunft der NAK und eine eventuelle Voll- Mitgliedschaft innerhalb des ACK (Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen) erscheint vor diesem Hintergrund äußerst schwierig zu werden. Diese Einschätzung kann nicht damit entkräftet werden, dass in Sachen "Ökumene" (z.B. AGdS*) und wohl einiger GAST-Mietgliedschaften in regionalen Verbänden der ACK (.z.B. Aschaffenburg, Hannover-Mitte) Annäherungen zu verzeichnen sind. Obwohl Dr. Kai Funckenschmidt, seines Zeichens EZW-Beauftragter der EKD (Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen der Evangelischen Kirche Deutschlands), sehr wohlwollend den ökumenischen Bestrebungen der NAK gegenübersteht (vielleicht hat er sich ja vom aktuellen "NAK-Wording" stark beeindrucken lassen?), so ist es doch zur Zeit immer noch so, dass regionale und überregionale VOLL-Mitgliedschaften im ACK zur Zeit weder vorhanden noch geplant sind. *AGdS ist die Abkürzung für: Apostolische Gemeinschaft des Saarlandes als regionale Besonderheit, nicht zu verwechseln mit der Apostolischen Gemeinde des Saarlandes (AG) unter dem Dach der VAG. Die AGdS ist eine "Pseudo-Ökumene" mit ihrer NAK- "Mutter"-Gemeinde eingegangen, in der wohl gemeinsame Gottesdienste zelebriert werden. Persönlich möchte ich noch anmerken, dass ich in einer „Wohlfühlkirche“ meinen Seelenfrieden nicht finden könnte, zumal wenn dann noch die wahre Lehre Christi "verschleiert" bzw. "verwässert" wird. Ich möchte vielmehr dem wahren Leibe Christi teilhaftig werden. Somit kann, und für mich darf, die NAK nicht mehr "meine" Kirche sein.
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9.Ergänzender Kommentar zum Katechismus der NAK:
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In der NAK ist kommuniziert, dass am 04.12.2012 der neue Katechismus der Öffentlichkeit vorgestellt worden ist. Der Katechismus löst das veraltete Buch „Fragen und Antworten“ und die aktuellen Ergänzungen in den Leitgedanken für die Amtsträger ab und soll das Profil der Sondergemeinschaft in der Öffentlichkeit herausstellen. Leider kann man aus dem aktuellen Katechismus ein biblisches Zeugnis des Christus nicht herauslesen. Das Apostolat dieser „Endzeitkirche“ ist ein für die „Welt“ nicht fassbares exklusives Heilversprechen, aus dem Erbarmen und der Gnade GOTTES. Nur deren Gläubigen sind die „Erstlinge“, die wahren Kinder Gottes. Alle Christenmenschen sind Kinder Gottes, „ruft“ die „neue Verpackung“ der Ökumene zu und der Inhalt „hallt leise nach“: Aber nur bei uns pulsiert das Apostolat, die vollkommene Gnade in der Krönung der Gotteskindschaft. Nur die „Erstgeburt“ empfängt das Erbrecht und hält die Eintrittskarte in den Hochzeitsaal in ihrer Hand. Nur das Apostolat und nicht der Christus führt aus der Hölle in den Himmel in den „Entschlafenen-Gottesdiensten“. Wie nun die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK), der Verband der evangelischen Freikirchen (VEF), die Deutsche Evangelische Allianz (DEA) mit ihren regionalen Verbänden oder die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen der Evangelischen Kirche Deutschlands (EZW der EKD) bewerten, liegt in deren Händen. Die weitere Entwicklung für eine mögliche vertrauensvolle Zusammenarbeit wird sich zeigen. Mit dieser Homepage soll kein Leser angegriffen oder verletzt werden. Es geht mir nur um Jesus Christus. Ich würde mich von Herzen freuen, und ich glaube, dass der ganze Himmel in Jubel ausbricht, wenn eine Seele, die diese Homepage hier liest und anfängt, in der Heiligen Schrift intensiv zu lesen und prüfen, was und wie hat Jesus Christus gelehrt. Wenn man dann sein Leben in Konsequenz Jesus ganz übergibt und anvertraut, in dem die Seele die eigene Schuld vor Jesus namentlich in einem Bußgebet bekennt, ja dann ist etwas Neues angebrochen, dann ist diese Seele mit Christus und in Christus, denn im 1. Johannesbrief im 5. Kapitel im 12.Vers steht: “Wer den Sohn hat, hat das Leben, wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht“. Dieser ganz klaren und knappen Aussage ist Nichts hinzuzufügen, außer: dass ich es jeder Seele von Herzen gönne, dies selbst an der eigenen Seele erfahren zu lassen. „Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit allen!“ Wenn Sie diese Gemeinschaft (NAK) nicht verlassen können oder wollen, dann meiden Sie bitte die Entschlafenen-Gottesdienste, legen Sie alles in die Hand Christi. Vergeben Sie denen, die Ihnen Unrecht angetan und suchen Sie die Versöhnung. Segnen Sie, dann segnen Sie sich selbst. Dann vergibt der Vater im Himmel, so wie Sie selbst vergeben. Eine generalzentralistisch ausgesprochene allgemeine Vergebung ist nicht biblisch und nicht möglich. Wenn Sie ein wenig Geld übrig haben, dann helfen Sie denen, die in Not sind, besonders den hungernden und verwahrlosten Kindern. „Füttern“ Sie nicht den Opferkasten, deren Inhalt „die Funktionäre noch fetter macht“. Diese Aussage ist meine persönliche Wertung und keine Aufforderung, denn ich möchte mich nicht wegen Geschäftsschädigung erfolgreich verklagen lassen. Lieben Sie Jesus, den Christus, und lassen Sie seine Worte an Ihr Herz ran. Tun Sie mit besonderer Liebe, was er angeraten zu tun. Menschenworte sind wie Schall und Rauch. Die wahre Eucharistie findet man dort, wo zwei oder drei im Namen Christi versammelt sind und er, der Christus allein, im Mittelpunkt steht. Christus bekennt uns bei seinem Vater, so wie wir ihn bekennen.
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...sämtliche Inhalte umfassend im Januar 2018 aktualisiert
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